„Für jeden Ebbes“ – dieses Motto war Programm beim Jahreskonzert des Musikvereins Neuburgweier in der Aula des Schulzentrums Rheinstetten. So präsentierten die Mitwirkenden den zahlreichen Besuchern einen bunten Strauß an Musikstücken aus den vergangenen 120 Jahren: eine Auswahl von Polka bis Funk, die hoffentlich auch die individuellen Geschmäcker der Zuhörer treffe, wie Vorsitzender Markus Drescher in seiner Begrüßung bemerkte.
Um Geschmack drehte sich auch alles in der Moderation von Arnika Burkart, die unterhaltsam und charmant durch das Musik-Buffet des Abends führte. Für den ersten Gang zeichnete das Jugendorchester unter der Leitung von Charlotte O’Dell verantwortlich. Die Nachwuchsmusiker hatten erst kurz zuvor auf einem Probewochenende in Mannheim intensiv an den Stücken geprobt und starteten nun mit Filmmusik aus „Game of Thrones“ des deutsch-iranischen Komponisten Ramin Djawadi in den Abend. In „Saxology“ von Eric Osterling kam der Saxophonsatz mit lässig-leichtem Swing zur Geltung. Als Abschluss hatten die jungen Musikerinnen und Musiker noch „Eye of the Tiger“ im Repertoire.
Prämiert war gleich das erste Stück des Hauptorchesters unter dem Dirigat von Steffen Unser: „Children of Sanchez“ des Jazz-Künstlers Chuck Mangione hatte 1978 einen Grammy gewonnen. Das anspruchsvolle Stück vereint raffinierte Rhythmen mit dem warmen Klang des Flügelhorns, dessen über weite Strecken dominierende Soli bravourös von Stefan Blaß intoniert wurden. Die Nachtschwärmer durften sich auf „Mitternacht in Frankfurt“ von Hans Kamp freuen. Burkart bezeichnete es als ein „Musikverein Neuburgweier-Revival“, da dieses Stück, das klanglich an Fernsehkrimis früherer Jahrzehnte erinnert, in den siebziger Jahren bereits einmal auf den Notenpulten des Orchesters gelegen hatte. Bevor das Publikum mit Johan Wichers „Mars der Medici“ in die Pause entlassen wurde, verlieh Robert Kary vom Blasmusikverband Karlsruhe Ehrungen an drei langjährige Orchestermitglieder. Über die goldene Verbandsehrennadel für 30 Jahre Aktivität durfte sich Sandra Gräbner freuen. Lucas Schwarz und Caroline Weiler sind seit jeweils 20 Jahren dabei und erhielten die silberne Verbandsehrennadel. Stellvertretend für den gesamten Verein gratulierte auch Vorsitzender Markus Drescher herzlich und bedankte sich für das kontinuierliche aktive Engagement der geehrten Mitglieder, welches für eine lebendige Musiktradition auch in Zukunft unerlässlich sei.
Mitreißend und pompös leitete das Hauptorchester mit bekannten Filmmelodien aus Star Wars, arrangiert von Steve Sykes, in die zweite Hälfte über. Gewissermaßen als Hauptgang kredenzten die Musiker*innen dem Publikum eine sinfonische Komposition aus der Feder von Otto M. Schwarz. Das 2008 kreierte Werk mit dem Title „Around the World in 80 Days“ bietet eine musikalische Reise um die Welt an, angelehnt an die berühmte Romanvorlage von Jules Verne. Von Europa über China und Indien mit seinen Elefanten (vertont vom Posaunensatz) bis in den Wilden Westen war sicher „für jeden ebbes“ dabei.
Modern wurde es mit Bruno Mars‘ Hit „Uptown Funk“, worauf die Polka „Böhmischer Traum“ von Norbert Gälle einen Kontrast setzte. Abschließend gab das Hauptorchester die „Golden Hits“ des großen Komponisten und Musikproduzenten James Last im Arrangement von Steve McMillan zum Besten. Das Publikum honorierte die vielfältigen musikalischen Darbietungen mit langanhaltendem Beifall. Die Zugabe „Berliner Luft“ von Paul Lincke – ein lockerer Marsch, luftig und leicht – wurde begeistert aufgenommen.
Gemeinsam Feste zu feiern ist wohl die schönste Form von freundschaftlicher Verbundenheit. Nachdem eine Delegation des Musikvereins Vecsés das Jubiläumsfest 800 Jahre Neuburgweier besucht hatte, fuhren nun sieben Musikerinnen und Musikern aus Neuburgweier in die ungarische Partnerstadt, um am Murcifesztivál teilzunehmen. Das Murcifest findet immer am letzten Augustwochenende statt und bedeutet „Fest des Neuen Weines“. Anders als das bekannte Krautfest wird es vom Musikverein Vecsés eigenständig veranstaltet.
Beim Empfang am Mittwochabend überreichte Markus Drescher ein gerahmtes Gruppenbild vom Besuch in Neuburgweier und ein Musikstück als Gastgeschenk. Besonders freue es ihn, wie sich die Häufigkeit der gegenseitigen Treffen in den letzten Jahren entwickelt habe und mit welcher Selbstverständlichkeit man sich inzwischen begegne, so der MVN-Vorsitzende. József Fazekas, der Vorstand des MV Vecsés, bedankte sich herzlich für den Besuch und die intensiv gepflegten Freundschaften zwischen Mitgliedern beider Vereine. Ein typisch ungarisches Lecsó als gemeinsames Abendessen rundete den Tag ab.
Der Donnerstag war Ausflugstag: Während die jüngeren Musiker Abkühlung im Aquapark bei Mogyoród suchten und fanden, gab es auch ein gediegeneres Alternativprogramm mit der Besichtigung von historischen Gebäuden und Weinkellern in der Umgebung.
Bei Temperaturen jenseits der dreißig Grad kamen die ungarischen und deutschen Helfer am Freitag bei den Vorbereitungen für das Fest und beim Schmücken des Zeltes schnell ins Schwitzen. Umso schöner war da die entspannte Bowlingrunde am Abend.
Mit der ungarischen Hymne und dem Badnerlied begrüßte am Donnerstagabend der Musikverein Neuburgweier die zwölfköpfige Delegation des Musikverein Vecsés, die anlässlich der Feierlichkeiten zu 800 Jahre Neuburgweier den Ortsteil besuchte. Angesichts der intensiv gepflegten Freundschaften zwischen Musiker*innen aus beiden Partnerstädten war es selbstverständlich, ein solches Jubiläum gemeinsam zu feiern. Entsprechend groß war die Wiedersehensfreude, herzlich und erwartungsvoll angesichts der bevorstehenden Tage die Stimmung während des geselligen Abends.
Für ein ambitioniertes Programm, bei dem niemandem langweilig würde, hatten die Organisatoren des MV Neuburgweier gesorgt – allerdings ohne mit derart heißen Temperaturen zu rechnen. Die Stadtführung durch Ettlingen war glücklicherweise für den Freitagvormittag vorgesehen. Besonderer Beliebtheit erfreute sich die Eisdiele in der Altstadt, bevor es zu einer Besichtigung mit Mittagessen zum Augustinusheim ging. Dort gab Klaus Schwarz, stellvertretender Vorsitzender des MVN, einen Einblick in die Arbeit der Einrichtung; für die junge ungarische Gruppe (mit Ausnahme des Vorsitzenden József Fazekas sind alle unter dreißig) eine interessante Erfahrung, wie die Gespräche und Fragen zeigten. Am Nachmittag erkundeten Gäste und Einheimische Neuburgweier, wobei an diversen Stationen für Erfrischungen gesorgt war. Besonders prägend war das Bad im Fermasee, welcher auch an den folgenden Tagen beliebtes Ausflugsziel bleiben sollte.
Einen ersten Höhepunkt bildete das Konzert der Dorfcombo, das Gäste und Gastfamilien gemeinsam besuchten: wahrhaft magische Momente mit Gänsehautgarantie, als Deutsche und Ungarn vereint in Lieder wie “Einfach nur zusammen leben” einstimmten.
Der Samstagvormittag wurde zu einer Fahrt auf den Turmberg und einer Tour durch die Karlsruher Innenstadt genutzt, bevor am Abend das Jubiläumsfest mit Salutschüssen und dem Festakt eröffnet wurde. Bei dieser Gelegenheit überbrachten Boglárka und József Fazekas auch die offiziellen Glückwünsche und Präsente der Stadt Vecsés.
Das vielfältige Programm auf der Festbühne prägte den Sonntag, angefangen beim ökumenischen Gottesdienst bis zu den Auftritten der Schulen und Vereine. Von den meisten unbemerkt, liefen im Proberaum des Musikvereins die letzten Vorbereitungen für einen weiteren Höhepunkt des Festprogramms. Die Band “Blechkraft”, von fünf jungen Musikern des MV Vecsés gegründet, hatte ein Programm zusammengestellt, das die Grenzen dessen, was man sich gemeinhin unter Blasmusik vorstellt, grandios sprengen sollte. Nachdem der Schlagzeuger der Band, der am Vortag noch ein Konzert in Budapest gespielt hatte, direkt auf dem Luftweg eingetroffen war, konnte es endlich losgehen. Einen einzigartigen Sound und Bläserklänge, wie man sie so in Neuburgweier noch nicht gehört habe, kündigten Ortsvorsteher Gerhard Bauer und Markus Drescher, Vorsitzender des MVN, in ihrer Begrüßung an. Und sie hatten nicht zu viel versprochen. Mit überbordender Energie, einer Choreographie mit vollem Körpereinsatz und ungezügelter Virtuosität präsentierten die fünf Musiker ein mitreißendes Programm, das einfach nur Spaß machte. Angefangen bei amerikanischem Rap über Adaptionen elektronischer Musik bis hin zum Sommerhit Despacito von Luis Fonsi waren alle Genres dabei, die auf keiner Open-Air-Party fehlen dürfen. Aufbauend auf dem Beat des Schlagzeugers Roland Tuboly sorgten vor allem Szilárd Bálint am Baritonsaxophon und Bence Brunner an der Helikontuba für den treibenden Groove und volltönenden Sound. Péter Antal (Tenorsaxophon) und Gábor Prokop (Alt- und Sopransaxophon) brillierten mit solistischen Einlagen und Melodielinien. Dass die jungen Musiker um Bandleader Bence Brunner, der sämtliche Arrangements selbst schreibt, auch gefühlvolle Musik fantastisch interpretieren können, zeigte sich spätestens bei Ed Sheerans Ballade “Thinking out loud”. Einen Überblick während des Streifzugs durch die aktuellen Songs boten die charmanten Anmoderationen von Péter Antal und Gábor Prokop. Mit dem Welthit “Wake me up” des schwedischen Künstlers Avicii ging das Konzert nach einer Stunde unter tosendem Applaus und begeisterten Zugabe-Rufen zu Ende. Diese wurde auch gewährt mit einem Medley der deutschen Musikgruppe Cascada. Ein grandioser Abschluss eines ebenso grandiosen Festwochenendes!
Außergewöhnliche Ereignisse habe es im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten 800 Jahre Neuburgweier schon mehrfach gegeben, mit diesem Konzert komme ein weiterer Höhepunkt hinzu, so Markus Drescher vom Musikverein Neuburgweier in seiner Begrüßung zum Benefizkonzert der Big Band des MV Spielberg zugunsten der Rheinwald-Grundschule in der recht gut besuchten Festhalle. Dass dieser Samstagabend am 11. Mai etwas aus dem Rahmen dessen fällt, was man in Neuburgweier sonst kulturell geboten bekommt, wurde schnell klar. Zum einen war mit der Big Band aus Spielberg eine originelle Formation zu Gast, die unter der Leitung ihres Dirigenten und Baritonsaxophonisten Steffen Unser – er dürfte dem Publikum auch als musikalischer Leiter des hiesigen Musikvereins bekannt sein – mit hohem musikalischem Niveau und einem ausgewogenen Gesamtklang überzeugte. Die Stückauswahl andererseits orientierte sich stilgemäß an der Epoche der großen Big Bands und Swing-Legenden wie Glenn Miller, Count Basie und Frank Sinatra. Lässig-leicht, aber immer mitreißend wie die Musik führte Sänger und Conférencier Christian Romoser aus Bad Herrenalb durch das Programm „Swing when you‘re singing“.
Mit der „Moonlight Serenade“ von Glenn Miller eröffneten die Musikerinnen und Musiker aus Spielberg den Abend gleich mit einem zeitlosen Klassiker. Die angenehm weiche Stimme von Christian Romoser harmonierte auch wunderbar mit dem Chanson „Beyond the Sea“, lyrisch untermalt vom Saxophonsatz, während die Trompeten und Posaunen mit kräftigen Einwürfen den Drive des Stückes unterstützten. Es folgten „Ain‘t That a Kick in the Head“ von Dean Martin, dem Romoser kurzerhand verschmitzt eine deutsche Abstammung als Detlev Martin andichtete, und weitere wohlbekannte Melodien wie „A String of Pearls“ und „Stompin‘ at the Savoy“. Doch gute Bigband-Literatur ist nicht nur jenseits des Atlantiks zu finden. Dies wurde spätestens mit dem Medley von Stücken von James Last deutlich, durch das sich viele Zuhörer an vergangene Fernsehabende erinnert haben dürften. „Fly Me to the Moon“ darf bei einem solchen Programm nicht fehlen. Es war die erste von mehreren Sinatra-Nummern, bei denen Christian Romoser seinen ganzen musikalischen Ausdruck zur Geltung bringen konnte. Mit dem „Saint Louis Blues“ präsentierte das Orchester vor der Pause noch einen Evergreen aus der Frühzeit des Jazz.
Den Auftakt zur zweiten Hälfte bildete einmal mehr Frank Sinatra mit „New York New York“. „Tuxedo Junction“ und „Harlem Nocturne“ waren weitere Titel, die so manchen Fuß zum Mitwippen animierten. Schwungvoll wurde es noch einmal mit dem Marsch „American Patrol“, bevor in „Jumpin at the Woodside“ von Count Basie und „Have You Met Miss Jones“ noch einmal verschiedene Instrumentalsolisten brillieren konnten. Das offiziell letzte Stück führte zurück nach Deutschland zu Kurt Weill, der mit seinem Lied über Mackie Messer für Bertolt Brechts Dreigroschenoper einen Klassiker geschaffen hat, der aus der Jazz-Musik nicht mehr wegzudenken ist. Interpretiert wurde es in der englischen Version „Mack the Knife“. Das Publikum war begeistert. Erst nach drei Zugaben und mehrfachen stehenden Ovationen wurde die Big Band aus Spielberg entlassen. Markus Drescher, Vorsitzender des MVN, dankte allen Mitwirkenden, insbesondere Steffen Unser, der durch seine Initiative und sein Engagement bei der Organisation dieses Ereignis erst ermöglichst hatte. Sämtliche Spendeneinnahmen abzüglich der Miet- und Nebenkosten sowie die Einnahmen aus dem Pausenverkauf kommen der Grundschule in Neuburgweier zu Gute. Alfred Hesselschwerdt, der Vorsitzende des MV Spielberg, bedankte sich ebenfalls für die Einladung, ihre Musik in Neuburgweier präsentieren zu dürfen und überreichte dem anwesenden kommissarischen Schulleiter Thorsten Gormanns gleich noch eine weitere Spende des MV Spielberg für die Kinder der Grundschule. Thorsten Gormanns nutzte die Gelegenheit, um ebenfalls Steffen Unser und seiner Big Band ein herzliches Dankeschön auszusprechen, und kündigte an, die Spenden für Musikinstrumente für die musische Ausbildung der Kinder einzusetzen.
Allen Besucherinnen und Besuchern sei noch einmal für das Kommen und für die großzügige Spendenbereitschaft gedankt.
Am 18. März durfte der erste Vorsitzende des Musikvereins Neuburgweier 1927 e.V. Markus Drescher die anwesenden Mitglieder zur diesjährigen Mitgliederversammlung recht herzlich begrüßen. Zunächst wurde der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder gedacht, ehe Vorsitzender Drescher in seinem Rechenschaftsbericht auf die Entwicklung des Vereins seit der letztjährigen Versammlung zurückblickte und feststellte, dass die gesetzten Ziele erreicht worden seien und der Verein somit auf einem guten Weg sei. So liegen ihm insbesondere die musikalische Weiterentwicklung der Orchester als auch eine intensive Jugendarbeit, welche er als wichtige Säule des Musikvereins sieht, am Herzen, um den Verein zukunftsfähig zu machen.
Detailliert ging Drescher nochmals auf die musikalischen Highlights ein. Zum ersten Mal fand das Jahreskonzert des Musikvereins 2018 in der neu gestalteten Aula des Schulzentrums in Rheinstetten statt. Wurde dies anfangs noch sehr kritisch gesehen, seien sich im Anschluss alle Beteiligten einig gewesen, dass es ein voller Erfolg war. Sowohl die Vorteile der neuen Örtlichkeit als auch die Stückauswahl hätten zu einem Gelingen beigetragen. Anfang dieses Jahres gab der Musikverein ein Festkonzert anlässlich des diesjährigen Ortsjubiläums „800 Jahre Neuburgweier“ in der St. Ursula Kirche in Neuburgweier. Beide Konzerte hätten auch nur durch den unermüdlichen Einsatz des Dirigenten Steffen Unser und der Bereitschaft der Musiker, auch mal einen Samstag für einen Probetag zu nutzen, gelingen können, so Drescher weiter. Dies zeige, dass ein guter Sinn für Zusammenhalt im Verein vorhanden ist. Beide Konzerte seien musikalisch herausfordernd gewesen, hätten das Orchester aber auch große Fortschritte erzielen lassen.
Auch die Schüler des Jugendensembles unter der Leitung von Charlotte O’Dell bekommen bei Konzerten und diversen anderen Auftritten regelmäßig die Möglichkeit, ihr musikalisches Können zu präsentieren. Die enge Kooperation mit der Rheinwald-Grundschule wird auch nach der Neubesetzung der Schulleitung fortgeführt. So sind aus einem Instrumentenworkshop im Februar neue Anmeldungen für die Instrumentalausbildung hervorgegangen. Zudem konnte eine neue Blockflötenbläserklasse ins Leben gerufen werden.
Abschließend ging Drescher noch auf die kommenden Aktivitäten ein. Am 6. Oktober 2019 wird der Musikverein wieder ein Jahreskonzert veranstalten, diesmal unter dem Motto „Für jeden Ebbes“. Ein weiteres Highlight wird das Festwochenende zum Ortsjubiläum in Neuburgweier Ende Juni sein. Für nächstes Jahr ist zudem ein Besuch des Musikvereins Vecsés geplant. Bereits letztes Jahr gab es anlässlich des 900-jährigen Ortsjubiläums der ungarischen Partnerstadt Vecsés und dem 25-jährigen Bestehen der offiziellen Städtepartnerschaft zwei Treffen, durch welche die freundschaftlichen Beziehungen der beiden Musikvereine weiter gepflegt und intensiviert werden konnten.
Schriftführer Kevin Drescher ging in seinem Bericht auf die zahlreichen Auftritte der Orchester und Ensembles des Musikvereins ein. Dabei ist festzuhalten, dass der Musikverein an einer großen Anzahl unterschiedlicher Festlichkeiten mitgewirkt hat und ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Neuburgweier ist. Drescher gab auch einen Überblick über die Mitgliedszahlen. Mit 324 Mitgliedern konnte der Musikverein seine Mitgliederzahl konstant halten. In der Aktivität gab es einen Zuwachs von 13 Mitgliedern auf nun 110, wobei der Altersschnitt leicht gesenkt werden konnte.
Finanzverwalter Manfred Schuler, welcher nun seit einem Jahr im Amt ist, betonte, dass der Verein finanziell sehr robust aufgestellt ist. Durch das Flammkuchen- und Fährfest habe der Verein genügend Einnahmen generieren können, um auch zukünftig wichtige Investitionen tätigen zu können, namentlich in die Jugendarbeit und die Renovierung des Vereinsheims. Die Kassenprüfer Jürgen Burkart und Ralf Dirschnabel bestätigten dies.
Jürgen Burkart, Vorsitzender der ARGE in Neuburgweier, führte die Entlastung der Verwaltung durch. Diese erfolgte durch die Mitglieder einstimmig, bei gleichzeitiger Enthaltung der Betroffenen. Neuwahlen standen dieses Jahr keine an.
Wie in den letzten Jahren wurden auch dieses Jahr wieder Musiker für besonders fleißigen Probenbesuch und regelmäßige Teilnahme an den Auftritten ausgezeichnet. So überreichte Musikervorständin Sina Jeschawitz insgesamt 13 Musikern den goldenen, silbernen oder bronzenen Musikerbrief. Der Vorsitzende Markus Drescher durfte einige Mitglieder ehren, welche sich im Verein weit über das Übliche hinaus engagieren. Für seine sehr arbeitsintensive Tätigkeit als Notenwart wurde Bernhard Schof gewürdigt. Bernhard Wüst gilt der Dank des Vereins für seine Arbeit als Kantinenwirt. Adolf Neu, Peter Ret, Kurt Schlund und Bernhard Schof dankte Drescher im Namen des Vereins für ihre Tätigkeit als Überbringer von musikalischen Geburtstagsgrüßen an die Vereinsmitglieder. Die Geehrten bekamen als symbolische Anerkennung ein Weinpräsent überreicht.
800 Jahre Neuburgweier – ein außergewöhnliches Jubiläum, welches es dieses Jahr zu feiern gibt. Aus diesem Anlass lud der Musikverein Neuburgweier am Sonntag, 27. Januar 2019, zu einem Festkonzert in die St. Ursula Kirche nach Neuburgweier ein, welches als musikalischer Auftakt in das Jubiläumsjahr gut besucht war. Gemäß dem Motto wurden feierliche Orchesterwerke sowie getragene und melodische Stücke, aber auch mitreißende Kompositionen dargeboten.
Zunächst eröffnete das Jugendensemble, dirigiert von Charlotte O’Dell, den musikalischen Teil des Konzerts mit „Let it go“ aus dem Disney-Film „Die Eiskönigin“ und verschiedenen Themen aus den Harry-Potter-Filmen, komponiert von John Williams, ehe das Hauptorchester im Altarraum der Kirche Platz nahm. Unter der Leitung von Steffen Unser traf das Hauptorchester mit dem ersten Stück „Highland Cathedral“ sogleich den Geschmack des Publikums. Weiter ging es mit der „Akademischen Festouvertüre“ von Johannes Brahms, welche anlässlich dieses Jubiläums ausgewählt worden war. Nach Rachmaninows „Polka Italienne“ interpretierte das Orchester eine Vertonung des Tanzes der Hobbits im Auenland von Johan de Meij, wobei man dabei wunderbar die hiesige Auenlandschaft vor Augen haben konnte. Das Largo aus Dvořáks 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt“ passte ebenso in die geschichtliche Einordnung dieses Ortsjubiläums, denn gerade in den Revolutionsjahren 1848/49 war Neuburgweier zu einem Sammelpunkt für Auswanderungswillige geworden, denen ein gewisser Kaufmann Maier Überfahrten vermittelte. Der Bezug zu unseren ungarischen Freunden aus Vecsés, einer der drei Partnerstädten von Rheinstetten, durfte natürlich nicht fehlen, was mit den ungarischen Rhythmen aus der „Kleinen Ungarischen Rhapsodie“ von Alfred Bösendorfer gelungen ist. Mit ruhigen Klängen aus „Irish Tune from County Derry“ ging es weiter, bevor der Musikverein zum feierlichen Abschluss das Konzert mit der „Ouvertüre 1812“ von Peter Tschaikowsky gelungen abrundete. Schließlich durfte das Hauptorchester zusammen mit dem Jugendensemble noch eine gemeinsame Zugabe geben.
An dieser Stelle auch noch einmal herzlichen Dank an Caroline Weiler, die das Publikum an diesem Abend charmant und souverän durch das Programm führte. Sie verstand es, mit klug recherchierten Fakten äußerst kurzweilig den Bezug zwischen den Musikstücken und der Geschichte Neuburgweiers herzustellen, sodass die ein oder andere Anekdote sicherlich in Erinnerung bleiben dürfte.
Ganz besonderer Dank und Anerkennung gebührt auch unserem Tubisten Kurt Schlund, der nun mit 84 Jahren etwas kürzertreten und seine aktive Musikerlaufbahn beenden möchte. Ihm wurde zuletzt vom Bund deutscher Musikverbände die Ehrennadel in Diamant für 60-jährige Aktivität verliehen und er war am Bass stets eine Stütze des Orchesters, hatte er doch kaum an einem Auftritt gefehlt. Für seine Zuverlässigkeit und Freundschaft wird er von seinen Musikkameraden sehr geschätzt und wir hoffen natürlich, dass wir Dich, lieber Kurt, als Zuhörer bei unseren Auftritten oder auch nach der Probe umso herzlicher begrüßen dürfen. Als Wertschätzung für sein Engagement, das er in all den Jahren für den Musikverein aufgebracht hatte, wurde er von unserem Vorsitzenden Markus Drescher mit einem kleinen Präsent, dem Jubiläumsbild des Orchesters und Karten für ein Sinfoniekonzert der Badischen Staatskapelle, bedacht.